Transition Town

Transition Town heisst übersetzt  ‘Stadt des Wandels’ und ist ein, ursprünglich für Kleinstädte ausgelegtes und auf den lokalen Kontext fokussierendes, innovatives Konzept.
Es zielt darauf ab, dass von der Bevölkerung gemeinschaftliche Aktivitäten zur Steigerung der Resilienz ihrer Gemeinden verfolgt werden. Resilienz bedeutet in diesem Kontext die Fähigkeit von Systemen, äußere Störeinwirkungen, wie zum Bespiel Versorgungsengpässe, Klimawandel und Naturkatastrophen, durch Widerstand, Anpassung und Innovation zu überstehen.
Dazu werden ausgehend von Bürger*innen Transition-Initiativen (TIn) ‘bottom-up‘ gegründet, die auf praktischer (Hands-On), betrieblicher (Sozialwirtschaft oder reguläre Wirtschaftsbetriebe) oder politischer Ebene Visionen entwickeln, Pläne schmieden, konkrete Projekte umsetzen, lobbyieren und Bewusstsein für gegenwärtige Herausforderungen fördern. Das gemeinsame Tun als Gemeinschaft wird dabei betont.

Die Idee der Transition Town (TT) geht auf den Permakulturisten Rob Hopkins, einem wesentlichen Vertreter der Transition-Bewegung, zurück, der 2004 aufbauend auf einen Permakulturkurs mit Studierenden aus Kinsale in Irland einen Maßnahmenplan, dem Energy-Descent-Plan, für die Reduzierung des Energieverbrauchs dieser Stadt entworfen hat. Zurück in England entwickelte er die Idee weiter und begründete mit KollegInnen 2006 die erste Transition Town in Totnes. Parallel dazu entstanden unter anderem in den britischen Orten Stroud und Lewes ebenso solche Initiativen. Bald darauf gründeten sich weitere Transition-Initiativen in Großbritannien, dem englischsprachigen Raum, aber auch in Italien, Frankreich und Spanien.
Die Erfahrungen der ersten Jahre sind im Buch ‘Transition Handbook’ – in deutscher Sprache unter den Titel Energiewende – erschienen: Hier wird zusammen gefasst, was die Grundlage für die Weiterentwicklung der Idee und des nun gegründeten Transition Networks bildete. Weitere Bücher wie ‘Transition Companion’ und ‘The power of just doing stuff’ sowie zahlreiche Filme wie ‘In Transition 1.0 & 2.0′ oder viele weitere Spin-off-Bücher, die vor allem über die Website des TN beworben werden, halfen dabei, dass sich die TT-Idee global ausbreitete.
In den letzten Jahren öffnete sich der Ansatz aufgrund des internationalen Erfolgs und sogenannte nationale oder regionale Transition-Hubs (TH) erlangten größere Bedeutung. Neben Öffentlichkeitsarbeit und Erfahrungsaustausch gibt es auch einige Forschungsarbeiten von oder im Auftrag der internationalen Transition Community.***

In Österreich gibt es in folgenden Gemeinden und Städten Transition-Initiativen sowie einen Transition Hub.

  • Transition Tirol – Innsbruck im Wandel (*2014)
  • Transition Vöcklabruck (*2013)
  • Transition Town Friesach – Friesach im Wandel (* 2014)
  • Transition Oststeiermark (*2012)
  • Transition Graz (*2012)

Als Transition Town affine Initiativen bzw. Netzwerke gelten noch:

  • Wandeltreppe (* 2014, Vorarlberg)
  • Vienna Transition Base (* 2015, Wien)
  • Verantwortung Erde (* 2014, Kärnten)

Zwischen 2010 und 2012 gab es auch in Wels (Oberösterreich) und Lienz (Osttirol) Transition-Initiativen.

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***Textliche Ausschnitte mit Erlaubnis des Autors aus der Masterarbeit ”Transition Towns in Österreich” entnommen.